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1. Zwischenbericht
BLW Zwischenbericht Januar 2023
BLW Zwischenbericht Februar 2022
Start genetische Untersuchungen unserer Hühnerrassen
In welchen verwandtschaftlichen Verhältnissen stehen die Tiere innerhalb einer Rasse zueinander und wie produktiv sind sie. Dieser Hauptfragestellungen geht ein neues Projekt auf den Grund. Gestartet hat es diesen März.
Die Forscher*innen des Instituts für Genetik der Universität Bern untersuchen dazu im Auftrag von ProSpecieRara und des Züchterverbands für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) Blutproben von je einem Hahn und zwei Hennen von allen erfassten Zuchtgruppen der drei ProSpecieRara-Hühnerrassen (Appenzeller Barthuhn, Appenzeller Spitzhaubenhuhn, Schweizerhuhn): bei gut 100 Zuchtgruppen aus der ganzen Schweiz eine logistische Herausforderung.
Die Mitarbeiter*innen um Prof. Dr. med. vet. Cord Drögemüller von der Uni Bern haben zusammen mit dem ZUN die Probensammlung optimal organisiert und aufgegleist: An 4 Samstagen im März sollten an jeweils einem Standort (Ostschweiz, Romandie, Tessin und Grossraum Bern) die Züchter*innen ihre Tiere zentral zur Probenentnahme mitbringen, wo den Tieren durch eine kleine Punktion einer Flügelvene einige Tropfen Blut abgenommen würden.
Mit dem ersten Termin am 6. März ist das Projekt definitiv gestartet und mit dem vergangenen Samstag 27. März konnte die Phase der Probengewinnung erfolgreich abgeschlossen werden: Die Tierärzt*innen der Uni Bern haben an den 4 Terminen insgesamt fast 250 Tiere beprobt und ihre Blutproben für die genetischen Untersuchungen sichergestellt. Im Laufe des Aprils folgt nun die Aufarbeitung im Labor: Die DNA wird aufgereinigt und für die genetischen Untersuchungen vorbereitet. Der Hauptteil des Projekts, die Ermittlung der Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Hühnerrassen, ist aktuell in vollem Gange und hat den ersten wichtigsten Checkpoint – die Probengewinnungen – bereits erfolgreich passiert.
Ein grosses Kompliment geht dabei an die Tierärzt*innen, die ihre Arbeit meistens bei frostigen Temperaturen mit viel Engagement und Sorgfalt durchgeführt haben: In Coronazeiten war das Arbeiten in beheizten Innenräumen trotz winterlicher Umstände keine Option.
Auch die Organisation der Zeitpläne und Einladungen der Züchterschaft durch den ZUN verdient ein grosses Lob: Ute Foreman, Anja Burri, Barabra Zentner zusammen mit Barbara und Fritz Jakob vom ZUN haben sich stark engagiert, um Wartezeiten und Anfahrtswege möglichst gering zu halten. Die wichtigsten Beteiligten, ohne die das Projekt (und die Erhaltung der Schweizer Hühnerrassen überhaupt) nicht möglich wäre, sind natürlich die Züchter*innen, die sich nicht nur in Stall und Hof für den Fortbestand der Rassen einsetzen, sondern dieses Jahr zusätzlich noch an einem freien Samstag Zeit und Weg auf sich genommen haben, um ihre Tiere für Probenentnahmen zur Verfügung zu stellen. Ein ganz herzliches Dankeschön ihnen allen für die wertvolle Mitarbeit!
Nun warten wir gespannt auf die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen und werden Sie hier auf dieser Seite darüber auf dem Laufenden halten.
Schweizer Hühnerrassen auf dem Prüfstand
2021-2023 werden die Schweizerhühner, die Appenzeller Barthühner und die Appenzeller Spitzhaubenhühner sowohl hinsichtlich der Verwandtschaftsgrade innerhalb der Rassen getestet, als auch bezüglich ihrer Lege- und Reproduktionsleistung. Die Zucht wird so auf einem nachhaltigen, soliden Fundament weiter aufgebaut.
Dank der Finanzierung durch das Bundesamt für Landwirtschaft, kann das Projekt in Zusammenarbeit von ProSpecieRara mit dem Züchterverband für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN), der BFH/HAFL und der Universität Bern durchgeführt werden.
Die Fragestellungen sind:
· Wie steht es um die Verwandtschaftsbeziehungen und Inzuchtgrade unserer Hühnerpopulation?
· Welche Lege- und Aufzuchtsleistungen dürfen wir unseren drei Hühnerrassen zuschreiben?
Das zentrale Ziel ist, durch klare Verwandtschaftsdaten dem Herdebuch eine stabile Grundlage zu geben. Im Hinblick auf dieses Hauptziel werden zudem die Lege- und die Reproduktionsleistungen ermittelt, damit die drei Rassen besser charakterisiert werden können.
1. Einschätzung der Verwandtschaftsbeziehungen
Dies ist der wichtigste und für die Rassenerhaltung wertvollste Teil des Projekts. Hier ist das Ziel, pro Zuchtgruppe einen Hahn und zwei Hennen zu genotypisieren. Die Hühnerzüchter*innen, also jene, die auch einen Hahn halten und Bruteier weitergeben oder Küken aufziehen, waren aufgefordert, mit drei ihrer Tiere an einen der vier Standorte zu reisen (Wetzikon/TG, Magnedens/FR, Croglio/TI, Zollikofen/BE), wo Veterinärmediziner*innen der Universität Bern Blutproben entnahmen. Mit diesen Blutproben können dann im Laufe des Projekts die Verwandtschaftsbeziehungen genetisch ausgewertet werden.
2. Erfassung der Legeleistungen der drei Hühnerassen
Hier sind alle Halter*innen der drei Hühnerassen gefragt, also auch jene, die keinen Hahn halten. Während 12 Monaten (ab April 2021) soll täglich erfasst werden, wie viele Eier gelegt werden. Ende Monat werden die Resultate jeweils an die Projektleitung gesendet. Nach einem Jahr kann die durchschnittliche Legeleistung pro Tier für jede Rasse ermittelt werden.
3. Erfassung der Reproduktionsleistung der drei Hühnerrassen
Alle Züchter*innen, welche 2021 oder 2022 Küken ausbrüten und aufziehen, sind hier um Mithilfe gebeten. Auf einem Meldeblatt wird die Befruchtungs- und die Schlupfrate eingetragen, ebenso die Sterblichkeit nach dem Schlupf oder allfällige Körperanomalien. Damit erhalten wir aus den beiden Brutsaisons ’21 und ’22 eine gute Einschätzung der Reproduktionsleistungen der Schweizerhühner, Appenzeller Spitzhauben und Appenzeller Barthühner.
Ein ganz grosses Dankeschön geht an die Züchterschaft, welche diesen vorübergehenden Mehraufwand auf sich nimmt und beim Projekt mitmacht. Auf die Resultate warten wir alle gespannt.
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Die nächsten 2 Termine:
30.09.23
Was: Regionalbetreuertreffen Wann: Wo: swissrara, Villaret 6, in Pensier 
07.10.23
Was: Tierbesprechung Vianco Arena Wann: Wo: Brunegg 
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